Klaebo-Sieg kommt wenig überraschend
Keine große Überraschung war der Sieg von Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) beim 10.km-Klassik-Rennen in Oberstdorf. Der haushohe Favorit holte sich vor 2000 Zuschauern nach einem starken Finish mit einer Zeit von 21:38.50 m den 1. Platz vor zwei weiteren Norwegern. Simen Hegstad Kruger (+ 12.40 s) hatte auf den letzten zwei Kilometern alles aus sich herausgeholt und blieb am Ende erschöpft, aber glücklich über seinen zweiten Platz im Ziel liegen. Dritter wurde Didrik Toenseth mit einem Zeitplus von 22.40 s auf Klaebo.
Gar nichts lief heute für die deutschen Langläufer. Bester DSV-Athlet war Albert Kuchler als 28. (+1:09,9). Der 24-Jährige schaffte es als einziger in die Weltcup-Punkte. Friedrich Moch beendete den Wettkampf auf dem 33. Platz (+1:16,7). Florian Notz wurde 39. (+1:30). Thomas Bing (+1:33,2) und Jonas Dobler (1:35,2) belegten die Plätze 42 und 43. Lucas Bögl kam auf den 52. Platz (+1:49,1).
Von den Rennbedingungen trotz tagelang frühlingshafter Temperaturen waren sowohl die Sportler als auch die Funktionäre positiv überrascht. Im Vorfeld des 10-km-Rennens hatte sich der OK-Chef Florian Stern optimistisch gezeigt: "Wir haben mit unseren vielen erfahrenen Helfern richtig gute Verhältnisse im Stadion geschaffen und den Athleten faire und gute Bedingungen ermöglicht".
Frida Karlsson aus Schweden siegt über 10 Kilometer
Anders als bei den Männern zuvor gibt es bei den Frauen im 10-km-Klassikrennen ein bunt gemischtes Podium: Auf dem ersten Platz (24:53,3 m) ist nach einem superstarken Rennen Frida Karlsson aus Schweden. Die zweitplatzierte Krista Parmakoski (+ 16,6 s) kommt aus Finnland und die Norwegerin Anne Kjersti Kalvaa kann sich, wie ihr Freund Toenseth zuvor, über den dritten Rang (+18,1 s) freuen.
Katharina Hennig war als Sechste und damit beste DSV-Läuferin nah dran an den Podestplätzen. Völlig von der Rolle schien in Oberstdorf Jessie Diggins (USA). Auf der anspruchsvollen Strecke mit den knackigen Anstiegen und eisigen Abfahrten konnte sie nichts mehr von ihrer gewohnten Form bewahren. Auch Nadine Fähndrich war alles andere als glücklich. Die Schweizerin, auf den ersten beiden Etappen mit dem Sprintsieg und Platz 9 über die 10 Kilometer noch so souverän, landete in Oberstdorf nur auf dem 16. Platz.
Die übrigen sieben DSV-Starterinnen landeten auf folgenden Plätzen: 25. Katherine Sauerbrey; 26. Victoria Carl; 31. Pia Fink; 34. Laura Gimmler; 35. Sofie Krehl; 39. Lisa Lohmann; 57. Alexandra Danner.
Norweger Festspiele gehen weiter bei den Männern
Beim 20-km-Verfolgungsrennen der Männer holt sich Johannes Hösflot Klaebo vor 2500 Zuschauern den Sieg vor seinem Landsmann Sindre Bjoernesstad Skar. Einzig der Italiener Federico Pellegrino kann als Dritter die Phalanx der starken Norweger brechen, die insgesamt neun Plätze in den Top 15 belegen.
Nach dem Start hatte sich schnell eine Fünfergruppe an der Spitze gebildet, die anschließend auf 28 Starter anwuchs. Nach der Hälfte des Rennens hielt übrigens auch der DSV-Läufer Friedrich Moch (WSV Isny) als Achter noch hervorragend mit, während die übrigen Deutschen nicht unter den besten 30 zu finden waren.
In der letzten Runde des Verfolgers zeigten sich die Sprinter im Vorteil, die Distanzläufer mussten Federn lassen. Der letzte Anstieg brachte die Entscheidung. Nachdem insgesamt fünf Norweger vorn lagen, konnte Klaebo mit seinem berühmten Turbo die Verfolger abschütteln. Mit 41:35,8 Minuten setzte er sich vor Landsmann Sindre Björnestad Skor (41:37,6 min) und dem Italiener Federico Pellegrino (41:37,9 min) und steht somit auch in der Tourwertung weiter auf dem ersten Platz.
Die deutschen Starter kamen auf folgende Plätze: 15. Friedrich Moch (WSV Isny); 31. Jonas Dobler (SC Traunstein), 32. Florian Notz (SZ Römerstein); 44. Luca Bögl (SC Gaisach), 65. Thomas Bing (Rhoener WSV Dermbach). Nicht gestartet: Albert Kuchler (SpVgg Lam).
Frida Karlsson gibt erneut Vollgas
Beim 20-km-Verfolgungsrennen in freier Technik waren die Augen der 2500 Zuschauer in Oberstdorf vor allem auf Katharina Hennig gerichtet. Die Wahl-Allgäuerin war nach ihrem gestrigen Topergebnis heute als Sechste ins Rennen gegangen. Es galt, den 5. Platz in der Tour-Gesamtwertung zu verteidigen. Am Ende sprang ein hervorragender Platz 9 für die deutsche Vorzeigeathletin.
Nach den ersten fünf Kilometern jedoch zeichnete sich ab, dass gegen die starke Frida Karlsson kein Kraut gewachsen war. Die Schwedin war deutlich vorn. Anschluss halten konnten lediglich Krista Parmakoski (FIN), Tiril Udnes Weng (NOR) und Anne Kjersti Kalvaa (NOR). Als Karlsson und Parmakoski das Tempo nochmal forcieren, konnten aber die beiden Norwegerinnen nicht mehr mithalten.
In der letzten Runde belauerten sich die beiden Führenden. Als Karlsson sich entschied, Vollgas zu geben, konnte die Finnin Parmakoski nicht mehr mithalten. Sie musste sich am Ende mit dem zweiten Platz und einem Rückstand von 14,1 s zufriedengeben. Den Kampf um Platz 3 gewann Tiril Udnes Weng (NOR) mit einem Rückstand von 1:28,0 m.
Auf zwei Starterinnen musste der DSV verzichten, denn Sofie Krehl und Katherine Sauerbrey stiegen gesundheitlich angeschlagen aus der Tour aus. Die weiteren deutschen Platzierungen: 19. Laura Gimmler (SC Oberstdorf), 23. Pia Fink (SV Bremelau), 36. Victoria Carl (SCM Zella-Mehlis), 38. Lisa Lohmann (WSV Oberhof).