Skiflug-Premiere für die „Glorreichen Sieben“

Nordische Kombinierer starten zum ersten Mal auf einer Flugschanze – als Vorspringer
„Das ich das im Herbst meiner Karriere noch erleben darf, ist schon sehr stark“, meinte Eric Frenzel strahlend und der Nordische Kombinierer hat sportlich ja schon einiges mitgemacht. Was ihn so begeisterte, war seine Premiere auf einer Skiflugschanze. Deutschland Top-Kombinierer gaben sich die Ehre, die Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf „einzufliegen“, sich also wie 22 andere Vorspringer als erste von dem Balken hinunterzustürzen. Dem Jubel im Auslauf nach zu urteilen, schien da jede Menge Adrenalin im Spiel zu sein.
Die Aktion, die den Kombinierern am Ende ihrer Saison ein solches Glücksgefühl bescherte, war durch eine Sondergenehmigung der FIS möglich geworden. Ob sich daraus irgendwann ein neues Format aus der Kombination Skifliegen und Langlaufen entwickeln könnte, blieb offen. Die „Glorreichen Sieben“ knackten jedenfalls gleich mehrmals hintereinander die 200-Meter-Marke. Bester war Manuel Faißt mit einer Weite von 227 Meter, mit der er nur 11,5 Meter hinter dem vom Daniel-André Tande erreichten Schanzenrekord.
Zumindest für Johannes Rydzek erfüllte sich damit der Kindheitstraum, einmal im Leben von der Skiflugschanze in seinem Heimatort zu fliegen. Bei aller Euphorie beschrieb er aber auch den Respekt und die Überwindung aller vor dem Abflug: „Je näher es an den Start ging, desto ruhiger wurde es.“ Nur eine einzige besondere Empfehlung fürs Fliegen gab es laut Vinzenz Geiger seitens der Trainer Heinz Kuttin und Kai Bracht: „harmonisch springen und genießen“. Deutschlands derzeit besten Kombinierer hatte neben dem Genuss aber auch der Ehrgeiz gepackt. Die 200er-Marke knacken wollte er unbedingt. Nachdem ihm das ihm dritten Versuch gelungen war, meinte er freudestrahlend. „Das war jetzt wichtig“.
Julian Schmid: „Das war eine neue, sehr coole Erfahrung geht alles ein bisschen schneller. Mit diesem ersten Flug bin ich sehr zufrieden, weil das ja doch eine relativ neue Erfahrung ist. Es war eigentlich schon am Anfang des Winters unser Plan, einmal zum Fliegen zu kommen, weil wir einfach ein gutes Training machen. Aber richtig fix war es erst letzte Woche, das wir auf jeden Fall dürfen.“
Johannes Rydzek: „Das war ein unglaublich schönes Gefühl, wie Zeitlupe und man kann die Luftfahrt einfach genießen. Das ist wirklich was anderes. Schön, dass ich das auf meine doch älteren Tage noch erleben darf. Ich weiß noch 1998 die Skiflug-WM, wo ich das erste Mal so richtig wahrgenommen habe, mit Janne Ahonen, Dieter Thoma und einem unglaublichen Funaki, da war ich geflasht und jetzt da selbst runterzuspringen…irre“.